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Fr​ü​hlingsgruß

by Duo Adriana

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1.
Ausfahrt 02:25
Berggipfel erblühen, Waldwipfel erblühen, vom Lenzhauch geschwellt. Zugvogel mit Singen erhebt seine Schwingen: Ich fahr' in die Welt. Mir ist zum Geleit, in goldenem Kleid' Frau Sonne bestellt. Sie wirft meinen Schatten auf blumige Matten. Ich fahr' in die Welt. Mein Hutschmuck die Rose, mein Lager im Moose, der Himmel mein Zelt. Mag lauern und kauern, wer will, hinter Mauern. Ich fahr' in die Welt. Joseph Victor von Scheffel
2.
Himmel grau und wochentäglich! Auch die Stadt ist noch dieselbe! Und noch immer blöd und kläglich spiegelt sie sich in der Elbe. Lange Nasen, noch langweilig werden sie wie sonst geschneuzet. Und das duckt sich noch scheinheilig, oder bläht sich, stolz gespreizet. Schöner Süden! Wie verehr' ich dich!, Deinen Himmel! Deine Götter!, Seit ich diesen Menschenkehricht wiederseh', und dieses Wetter! Heinrich Heine
3.
Wenn du zur Arbeit gehst am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst mit deinen Sorgen; Da zeigt de Stadt die asphaltglatt im Menschentrichter Millionen Gesichter. Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider. Was war das? Vielleicht dein Lebensglück... vorbei, verweht, nie wieder. Du gehst dein Leben lang auf tausend Straßen; Du siehst auf deinem Gang, die dich vergaßen. Ein Auge winkt, die Seele klingt, Du hasts gefunden, nur für Sekunden. Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider. Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück... vorbei, verweht, nie wieder. Du musst auf deinem Gang durch Städte wandern, siehst einen Pulsschlag lang den fremden Andern. Es kann ein Feind sein, es kann ein Freund sein, es kann im Kampfe dein Genosse sein. [...] Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick. Die Brauen, Pupillen, die Lider. Was war das? Von der großen Menschheit ein Stück! Vorbei, verweht, nie wieder. Kurt Tucholsky
4.
Dort bläht ein Schiff die Segel, frisch saust hinein der Wind. Der Anker wird gelichtet, das Steuer flugs gerichtet, nun fliegt's hinaus, geschwind. Ein kühner Wasservogel kreist grüßend um den Mast. Die Sonne brennt herunter, manch Fischlein, blank und munter, umgaukelt keck den Gast. Wär' gern hineingesprungen, dort draußen ist mein Reich! Bin ja jung von Jahr'n, da ist's mir nur um's Fahren, wohin, das ist mir gleich! Christian Friedrich Hebbel
5.
Ägypten 02:00
Blau ist meines Himmels Bogen, ist von Regen nie umzogen, ist von Wolken nicht umspielt, nie von Abendtau gekühlt. Meine Bäche fließen träge, oft verschlungen auf dem Wege von der durst'gen Steppe Sand bei des langen Mittags Brand. Meine Sonn', ein gierig' Feuer, nie gedämpft durch Nebelschleier, dringt durch Mark mir und Gebein in das tiefste Leben ein. Schwer entschlummert sind die Kräfte, aufgezehrt die Lebenssäfte. Eingelullt in Fiebertraum fühl' ich mein Dasein kaum. Karoline von Günderrode
6.
Mein Herz, ich will dich fragen, Was ist denn Liebe, sag'? - "Zwei Seelen und ein Gedanke, Zwei Herzen und ein Schlag!" Und sprich, woher kommt Liebe? - "Sie kommt und sie ist da!" Und sprich, wie schwindet Liebe? - "Die war's nicht, der's geschah!" Und was ist reine Liebe? - "Die ihrer selbst vergißt!" Und wann ist Lieb' am tiefsten? - "Wenn sie am stillsten ist!" Und wann ist Lieb' am reichsten? - "Das ist sie, wenn sie gibt!" Und sprich, wie redet Liebe? - "Sie redet nicht, sie liebt!" Friedrich Halm
7.
Am Himmel der Wolken erdunkelnder Kranz. Auf schauerndem Strome metallischer Glanz. Die Wälder zuseiten so finster und tot und in flüsterndem Gleiten vorüber mein Boot... Ein Schrei aus der Ferne, dann still wie zuvor. Wie weit sich von Menschen mein Leben verlor! Eine Welle läuft leise schon lang nebenher. Sie denkt wohl, ich reise hinunter zum Meer... Ja, ich reise, ich reise, weiß selbst nicht, wohin. Immer weiter und weiter verlockt mich mein Sinn. Schon kündet ein Schimmer von morgendem rot und ich treibe noch immer im flüsternden Boot. Christian Morgenstern
8.
Ich auf der Erd', am Himmel du, wir wandern beide rüstig zu. Ich ernst und trüb, du mild und rein, was mag der Unterschied wohl sein? Ich wand're fremd von Land zu Land, so heimatlos, so unbekannt, Berg auf, Berg ab, Wald ein, Wald aus, doch bin ich nirgends – ach! - zuhaus'. Du aber wanderst auf und ab aus Osten's Wieg' in Westen's Grab, wallst Länder ein und Länder aus und bist doch, wo du bist, zuhaus'. Der Himmel, endlos ausgespannt, ist dein geliebtes Heimatland. Oh, glücklich, wer, wohin er geht, doch auf der Heimat Boden steht. Johann Gabriel Seidl
9.
Erwachende Glocken. - In allen Kanälen flackt erst ein Schimmer, noch zitternd und matt. Und aus dem träumenden Dunkel schälen sich schleiernd die Linien der ewigen Stadt. Sanft füllt sich der Himmel mit Farben und Klängen. Fernsilbern sind die Lagunen erhellt. Die Glöckner läuten mit brennenden Strängen, als rissen sie selbst den Tag in die Welt. Und nun das erste flutende Dämmern! Wie Flaum von schwebenden Wolken rollt, spannt sich von Turm zu Türmen das Hämmern der Glocken, - ein Netz von bebendem Gold! Und schneller und heller, ganz ungeheuer!, bläht sich das Dämmern. Da bauscht es und birst! Und Sonne stürzt, wie fressendes Feuer, gierig sich weiter von First zu First. Der Morgen taut nieder in goldenen Flocken und alle Dächer sind Glorie und Glast. Und nun erst halten die ruhlosen Glocken auf ihren strahlenden Türmen Rast. Stefan Zweig
10.
Mondnacht 00:47
Es war, als hätt' der Himmel Die Erde still geküsst, Dass sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müsst. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis' die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande Als flöge sie nach Haus. Joseph von Eichendorff

about

Der FRÜHLINGSGRUSS ist Ergebnis des ersten gemeinsamen Projekts von Thekla Apitz und Paula Linke als frisch gegründetes DUO ADRIANA. An drei sommerlich warmen Frühlingstagen Anfang 2021 aufgenommen, vereint der FRÜHLINGSGRUSS 10 Gedichtvertonungen - sie alle sprechen vom Rausgehen, von der Sehnsucht nach dem Süden, vom Reisen und der Freiheit.

credits

released April 2, 2021

ZU DEN KÜNSTLERINNEN

Paula Linke
Von Haus aus Dramaturgin und Theaterpädagogin, sammelte sie ihre Gedanken seit jeher in eigenen Liedern. Eine klassische Gesangsausbildung, Klavier- und Klarinettenunterricht; Tanz und Schauspiel führten sie übers Theater hin zu der Liedermacherin, die sie heute ist.

Thekla Apitz
Mit Rassel und Schellring hat sie ihre ersten Banderfahrungen im Klezmer gesammelt, um hier den Weg der freien Improvisation auf der Geige zu betreten. Nach Jahren der klassischen Musik- und Orchesterausbildung führte der dadurch entfachte Hunger sie schließlich über Liedermacherkombos, Punk- und RockˋnˋRollbands zu Zargenbruch.

ZUR ENTSTEHUNG DES PROJEKTS

"Liebe Thekla, falls du dich erinnerst, wir sind uns beim Adriakustik begegnet und du hast so wunderschön nachts die Lieder von mir und anderen auf der Violine begleitet.
Ich vertone zurzeit immer wieder Gedichte. Und immer wieder muss ich dabei an dich und deine spielerische Virtuosität auf der Violine denken. Wie schön fände ich es, mit dir gemeinsam einmal diese Gedichtvertonungen aufzunehmen!
Hättest du Lust?"

"Liebe Paula, ja, ich erinnere mich gut an diese wunderbare Nacht! Das können wir gern zusammen machen! Auf jeden Fall habe ich große Lust auf Musik und darauf, die Coronakrise für solche wunderbaren Projekte zu nutzen!"

Gesang: Paula Linke & Thekla Apitz
Gitarre: Paula Linke
Violine: Thekla Apitz

Recording/Mixing/Mastering: Marc Schäfer,
m_a_r_c_a_n_t Productions

license

all rights reserved

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about

Duo Adriana Berlin, Germany

Bei Thekla Apitz und Paula Linke treffen seit November 2020 Gitarre und erzählerischer Gesang auf eine spielerisch tanzende Violine.

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